5 Jahre war es her, dass im Fischbacher Wasgau-Theater ein Kinderstück aufgeführt worden war. Damals war es „Rapunzel“ gewesen, 5 Darsteller, alles Erwachsene, und lediglich 2 Bühnenbilder. Unterschiedlicher hätte das neue Kinderstück, das nun in der Vorweihnachtszeit aufgeführt worden war, nicht sein können: „Alice im Wunderland“, 7 Bühnenbilder, 17 Darsteller, fast die Hälfte davon Kinder und Jugendliche und 10 Darsteller, die zum ersten Mal auf der Bühne standen. Die Proben waren chaotisch und laut, die Vorstellungen dafür umso konzentrierter und im wahrsten Sinn des Wortes wunderbar.
Da vor Probenbeginn nicht klar war, dass so viele neue Darsteller mit dabei sein würden, hat sich Regisseurin Michaela Bastian eine „Alice“-Version ausgesucht, bei der es theoretisch nur 6 Darsteller gebraucht hätte, teils mit 4 Rollen pro Person. Auf diese Minimalbesetzung musste aber wie gesagt gar nicht zugegriffen werden und durch die vielen kleinen Rollen war auch für die kleinsten Darsteller mit gerade einmal 4 Jahren was dabei. Und auch ein Vater, der eigentlich nur seine Tochter in die Probe begleitet hatte, wurde kurzerhand als sprechende Tür ins Wunderland verpflichtet.
Innerhalb von knapp 3 Monaten wurde nun Text gelernt, wurden Lieder einstudiert, die einzelnen Bühnenbilder gebaut, die Kostüme besorgt und gegen Schluss immer mehr gezittert, weil der Premierentermin unaufhörlich näher rückte. Doch der wurde von allen Beteiligten mit Bravour gemeistert und auch die folgenden Vorstellungen begeisterten das junge und alte Publikum.
Im Frühjahr steht im Wasgau-Theater nun wieder ein Erwachsenenstück in Pfälzer Mundart auf dem Plan, doch im Sommer wird sich die junge, engagierte Truppe bestimmt wieder für das nächste Kinderstück zusammenfinden. Man darf gespannt sein, was sie dann wieder auf die Bühne zaubern werden.