Information, Austausch, Impulsvorträge und themenorientierte Debatten waren Bestandteile des diesjährigen Treffens der Verbände. Am 29./30. April 2023 tagten rund 40 Teilnehmer*innen der 18 Mitgliedsverbände, des Präsidiums und der Geschäftsstelle im wannseeForum in Berlin. Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Finanzierung, Leitbild und ein open table mit offener Themenwahl standen im Zentrum inhaltlicher und zukunftsorientierter Debatten.
Am ersten Tag wurde der neue bundesweite Seminarkalender vorgestellt, der auf der Homepage des BDAT Auskunft über die Angebote des BDAT und der Mitgliedsverbände gibt. Die Veranstaltungen werden von den jeweiligen Mitgliedsverbänden eingestellt. Informiert wurde auch über aktuelle Angebote der digitalen Lernplattform Moodle. Die Studieneinheiten bestehen aus 10 U.-Std. Selbststudium mit dem digital zur Verfügung gestellten Material und 6 U.-Std. digitalen Live-Einheiten, die von den Autor*innen der Lerneinheiten moderiert werden. Beim anschließenden Austausch der Künstlerischen Leiter*innen und der Öffentlichkeitsreferent*innen der Mitgliedsverbände standen fachspezifische Inhalte und Fragestellungen im Fokus.
Thementische
Beim Thema „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ waren Dominik Schlotter vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und die freie Journalistin und Autorin Jessika Knauer zu Gast. Gemeinsam mit dem BDAT und in Kooperation mit dem Verband Deutscher Freilichtbühnen und der Freilichtbühne Schloß Neuhaus lädt das BBE zu der Fachwerkstatt „Auf die Bühne mit dem Klimaschutz!“ am 9. und 10. Juni auf der Freilichtbühne Schloß Neuhaus bei Paderborn ein. Informationen/Anmeldung: Fachwerkstatt „Auf die Bühne mit dem Klimaschutz!“ Impulse vom Niedersächsischen Amateurtheaterverband, Verband Deutscher Freilichtbühnen, Verband Bayerischer Amateurtheater und Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg gaben Einblicke in unterschiedliche Perspektiven und neue Impulse zum Thema.
Auch das Thema „Finanzierung“ wurde aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert. Bemängelt wurden u. a. zu komplexe Antragsverfahren bei diversen Fördermöglichkeiten für Amateurtheater. Die Theaterschaffenden verwiesen zudem auf große finanzielle Herausforderungen aufgrund gestiegener Energiekosten, steigender Kosten für Mieten und wegfallender Veranstaltungsorte im ländlichen Raum, was sich nach der Corona-Zeit nochmals verschärft habe. Die Möglichkeit eines „Förderfinders“ für Amateurtheater, kulturpolitische Fragestellungen im Kontext von Finanzierungen und die Idee für einen bundesweiten Amateurtheaterfonds wurden diskutiert. Beratungsbedarf gibt es bei vielen Vereinen auch in Hinblick auf steuerrechtliche Fragen.
Das aktuelle BDAT-Leitbild wurde 2016 von der Bundesversammlung des BDAT verabschiedet. In den letzten Jahren hat sich der Dachverband auf vielen Ebenen weiterentwickelt. Innovative Projekte wurden umgesetzt und der BDAT hat einen intensiven Diversitätsentwicklungsprozess angestoßen. Inklusion und Partizipation sind dabei von besonderer Bedeutung. Das Leitbild soll diese Entwicklung aufnehmen und dabei kurz, verständlich und prägnant gehalten werden. Vorschläge und Ideen aus der Themenrunde sollen aufgegriffen und bis zur Bundesversammlung im September ein neuer Leitbild-Entwurf vorgestellt werden.
An einem „open table“ brachten die Delegierten aktuelle Themen, Wünsche und besondere Fragestellungen ein. Nachwuchsgenerierung, Theaterpraxis im Kontext von Sprache und Verständlichkeit gehörten ebenso dazu wie das Thema Ticketing.
Den szenischen Ausklang des Abends gestaltete das Playback Theater Potsdam mit Impro-Interpretationen launiger Geschichten aus dem Publikum.
Am Sonntag ging es insbesondere um gegenseitige Information und Austausch zwischen dem BDAT und seinen Mitgliedsverbänden. So wurde u. a. darauf hingewiesen, dass der Amateurtheaterverband Rheinland-Pfalz in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen und der Verband Bayerischer Amateurtheater sein 100-jähriges Jubiläum feiert.
Vorgestellt wurden auf dem Treffen auch vier Kurz-Filme, die der BDAT im letzten Quartal produziert hat. Der „Imagefilm“ und die Filme „Land in Sicht“ und „Raum schaffen“ sind bereits auf dem YouTube-Kanal des BDAT abrufbar, die Dokumentation zum Festival amarena 2022 wird in Kürze veröffentlicht. Appelliert wurde an die Verbände, den attraktiven Bundesfreiwilligendienst Amateurtheater mit zu bewerben und stärker in den Kommunikations-Fokus zu rücken.
Foto: Katrin Kellermann