Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz e.V.

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Trauer um Gerhard Egenolf

Urgestein des Amateurtheaters am 12. August 2017 verstorben

Trauer um Gerhard Egenolf

Am 12. August dieses Jahres starb Gerhard „Egge“ Egenolf. Gerhard hatte sich mit Leib und Seele dem Theater verschrieben. Er war (als Regisseur, Schauspieler und Bühnenbauer, aber auch in Vorstandsfunktionen) bei den Mitgliedsbühnen „theaterfreunde niedererbach“ und „theater am bach“ in Elz tätig. Im Vorstand des Landesverbandes Amateurtheater Rheinland-Pfalz war er von 1997 bis 1999 für den Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.

Seine berufliche Tätigkeit prädestinierte ihn für diese Tätigkeit: Egge war Redakteur bei der Nassauischen Neuen Presse in Limburg. Wen wundert es, dass er in dieser Funktion mehr als einmal auch für die Berichte von Aufführungen der regionalen Amateurbühnen zuständig war. Diese Kritiken waren kenntnisreich, niemals lobhudelnd, aber immer mit wohlwollender Sympathie für das Wirken der Amateurschauspielerinnen und –schauspieler.

Bereits 1978 stand Egge im ersten abendfüllenden Stück der theaterfreunden niedererbach („Wahrheit, Liebe, Kraft und Tempo“ von Martin Loewe) auf der Bühne, 1980 (in „Boeing, Boeing“ von Marc Camoletti) war er nicht nur Schauspieler, sondern zeichnete auch für die Inszenierung, das Bühnenbild, das Plakat und den Programmentwurf verantwortlich.

Zuletzt lag der Schwerpunkt seiner Tätigkeit im Amateurtheater in Elz beim „theater am bach“. Seine dortigen Mitstreiterinnen und Mitstreiter würdigen ihn auf ihrer Webseite mit folgenden Worten:

„Eine unglaubliche Bühnenpräsenz, er drehte sich drei Mal um die eigene Achse und jedes Mal sah man einen anderen Menschen vor sich. Haltung, Stimme, Ausdruck und Mimik wechselte er nach Belieben und war doch immer authentisch. Unverwechselbar, so war unser Gerhard ‚Egge‘ Egenolf.

Am Samstag den 12.August 2017 fiel jedoch auch für ihn der letzte Vorhang, leider für immer nach über 50 Jahren Bühnenerfahrung. In unseren Reihen hinterlässt sein Verlust eine große Lücke. Sein letzter Einsatz auf der Bühne als Dr. Witherspoon in ‚Arsen und Spitzenhäubchen‘ war brillant und vor der Bühne konnten die Zuschauer nicht erahnen, wie schwer es ihm da schon fiel, durchzuhalten und zu spielen. Aber das Theaterblut wollte in Wallung sein, auf der Bühne wird gelebt und gespielt. Sein Ausspruch ‚Wir spielen, selbst wenn nur ein zahlender Gast im Publikum sitzen sollte‘ zeigt sehr eindrucksvoll, wie er dachte. Ein Leben für die Bühne, ein Leben auf der Bühne. Legendär die Reaktion der kindlichen Zuschauer, als er bei ‚Petterson und Findus‘ auf die Bühne kam: ‚Das ist ja der echte Petterson‘. Seine Darstellungen als der zwielichtige Wirt im Kakadu, beim ‚Kälwerbrüte‘ und unzähligen anderen Rollen.

Sein trockener Humor, das passende Zitat zur passenden Zeit, sein Engagement als Autor, Bühnenbildner, Regisseur und künstlerischer Leiter ist legendär. Er war ein Gründungsmitglied und prägte über viele Jahre das Bild unseres Vereines maßgeblich, auf, vor sowie hinter der Bühne. In Vorstandssitzungen oder einfach bei einem Gespräch unter vier Augen, seine Meinung war geschätzt, wenn auch nicht immer widerstandslos akzeptiert. So war unser Egge, ein Mann mit vielen Facetten.

Uns bleibt nur zu sagen: Egge toi toi toi, wir werden Dich vermissen.“

Auch wir werden Gerhard Egenolf und sein Wirken für das Amateurtheater nicht vergessen.