Als Monika Wehn und Christa Plonsker-Meloth im Herbst letzten Jahres beschlossen, in Landau eine Seniorentheatergruppe zu gründen, wussten beide noch nicht genau, wohin die Reise gehen würde. Herausgekommen ist das Landauer Seniorentheater La Senta, das inzwischen mit einer eingeschworenen Truppe von 8 Spieler/innen zwischen 58 und über 70 Jahren am 29.9.2023 Ihren ersten offiziellen Auftritt im Rahmen der Landauer Kulturnacht hatte. La Senta ist nicht nur eine Abkürzung, sondern bedeutet auf Italienisch „Fühle es“. Unter diesem Aspekt möchten die Spieler/innen in Zukunft ihre spielerischen Talente entwickeln.
Im ersten Stück TATORT MÄRCHEN wollen Hänsel (Monika Wehn) und Gretel (Barbara Stadler) die böse Stiefmutter bei der Anwältin Frau Kammer (Theresia Januschke) verklagen. Die kann das am Anfang gar nicht wirklich glauben, weshalb die gute Fee (Ilse Mühl) mit Unterstützung von Jakob Grimm (Astrid Schell) die Anwältin mit einem Zauber belegt. Zaubern hat die Fee in einer Weiterbildungsmaßnahme der Feeninnung gelernt, denn Feen haben in der modernen Zeit ausgedient und sind arbeitslos geworden, weil sich die Menschen heute ihre Wünsche übers Internet erfüllen. Aber auch Rotkäppchen (Michaela Garthe) in Begleitung des Jägers (Manfred Joachim) sucht Hilfe bei der Anwältin. Nach dem schrecklichen Erlebnis, im Bauch des Wolfes gelandet zu sein, leidet sie unter einem posttraumatischen Belastungssyndrom und hat schreckliche Angst, dass die Wolfsschützer das Märchen verbieten lassen wollen, weil darin ein Wolf getötet wurde. Die Regie führt Christa Plonsker-Meloth.
Die Märchenszenen wurden von einzelnen Mitgliedern von La Senta geschrieben und miteinander entwickelt. Alle bis auf einen sind Laien und gehen mit viel Elan und großem Mut auf die Bühne. Es gibt zudem eine Kooperation mit dem Zentrum für Kultur- und Wissensdialog (ZKW) der Rheinlandpfälzisch-Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RTPU). Eine erste interne Aufführung fand so in den Räumen des ZKW statt, in denen auch regelmäßig montags geprobt wird.
Für die Zukunft planen die Spieler/innen eine Weiterentwicklung der Märchenszenen sowie die Auseinandersetzung mit einem klassischen Stück.
Text: Christa Plonsker-Meloth; Fotos: Karin Schiller