In diesem Jahr schrieb der Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT) zum ersten Mal die amarena Innovationsförderung 2019 mit einem thematischen Schwerpunkt zu „Diversität und Vielfalt im Amateurtheater“ aus. Das seit 2011 agierende Förderprogramm konnte unter 25 Bewerbungen aus dem gesamten Bundesgebiet auswählen. Das Kuratorium unter dem Vorsitz von Frank Grünert, Vizepräsident des BDAT, vergab eine Gesamtfördersumme von 14.000 Euro.
Bewerben konnten sich Theater-, Tanz und Performanceprojekte, die neue Praxis- und Aktionsformen im Amateurtheater erproben. Gesucht waren Projekte, die eine Vielfalt unserer Gesellschaft als Anstoß nehmen, um generationsübergreifendes Theater zu initiieren, besondere Zielgruppen anzusprechen, Kooperationsmodelle zu entwickeln, Theater an anderen Orten auszuprobieren oder künstlerische Experimente zu wagen. Insbesondere interkulturelle Begegnungen, Geschlechterfragen, Alter, religiöse Weltanschauung und Projekte zur Rassismus-Prävention waren gesucht.
Das amarena Kuratorium wählte folgende Projekte für eine Förderung aus:
„Gott im Dorf der hohen Häuser“
Sommerblut Kulturfestival e.V. (Nordrhein-Westfalen/Köln Chorweiler
„Creative SuperLab“
Kulturhaus Osterfeld e.V. (Baden-Württemberg // Pforzheim)
„Nadeschda heißt Hoffnung“
dokumentartheater Berlin e.V. (Berlin)
Die drei ausgewählten Projekte spiegeln die Bandbreite der insgesamt 25 Bewerbungen wider und zeigen zeitgleich ein außerordentliches Engagement in den selbstgewählten Wirkungsbereichen. Das Projekt „Gott im Dorf der hohen Häuser“ des Sommerblut Kulturfestival e.V. (NRW) wird als „interkulturelles und interreligiöses Theaterprojekt“ in Köln Chorweiler Menschen aus verschiedensten Glaubensrichtungen zusammenbringen und ein Theaterprojekt in den „stadtbildprägenden Hochaussiedlungen der 70er Jahre“ entwickeln (Förderhöhe: 5.000,00 €). Das Projekt „Creative SuperLab“ des Kulturhauses Osterfeld e.V. (BW) spiegelt die Vielfalt der theatralen Schaffensprozesse wider, indem es die Produktionsprozesse einer Theaterinszenierung umdreht und für 20 bis 50 Jugendliche verschiedenster Herkunft erfahrbar macht. Etwa 20 bis 50 Jugendliche verschiedenster Herkunft erarbeiten eine Inszenierung zunächst von Kostüm- und Bühnenbild aus, um diese Impulse für ihre Stückentwicklung zu nutzen (Förderhöhe: 4.000 €). Das Projekt „Nadeschda heißt Hoffnung“ des dokumentartheater berlin e.V. wird entgegen jeglicher rechtsextremer und populistischer Bewegung in Europa mögliche Konsequenzen solcher Tendenzen in einem Begegnungsprojekt aufzeigen. Nadeschda Slessarewa, Zeitzeugin des Nationalsozialismus, wird mit 20 Menschen aus verschiedenen Ländern, Berufs- und Altersgruppen in Berlin zusammenkommen und Stationen ihres Lebens begehen. Eine szenische Lesung, ein Theaterstück und eine Filmdokumentation werden die Ergebnisse des Projektes dokumentieren (Förderhöhe: 5.000 €).
Weitere Informationen zur „amarena-Innovationsförderung“ stehen auf der Homepage des BDAT bereit.
Die Maßnahme wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Fotohinweis: Zu sehen ist das amarena-Kuratorium 2019 – Dominik Eichhorn, Manuela Morlok, Florian Schmidt, Anna Hertz, David „Ari“ Nadkarni, Angela Kirchfeld, Frank Grünert (v.l.n.r.). Nicht auf dem Bild: Dr. Birte Werner. Foto: Ulrike Straube.