Am 26. Mai 2024 wurden Künstler*innen des Performance Theater Heidelberg Opfer eines queerfeindlichen Angriffs nach ihrem Auftritt im Rahmen des Queer Festival Heidelberg.
Das Festival lief von Anfang Mai bis zum 29.5.2024 im Kulturhaus Karlstorbahnhof in Heidelberg. SWR aktuell berichtet über den Übergriff:
Der Vorfall hat sich nach einer Musical-Aufführung ereignet, schreibt das Performance Theater Heidelberg (PTH) in einer gemeinsamen Stellungnahme mit den Veranstaltern des Festivals sowie dem Veranstaltungsort Karlstorbahnhof.
Eine Gruppe junger Menschen habe Mitglieder des PTH-Ensembles zunächst aggressiv auf deren geschlechtliche Identitäten und sexuellen Orientierungen angesprochen. Als sich die drei Ensemblemitglieder von der Gruppe entfernten, habe man sie mit Steinen beworfen und körperlich angegriffen.
„Dieser Hass ist nicht nur beunruhigend, er ist lebensgefährlich.“
Stellungnahme des Performance Theater Heidelberg
Gegen die Angreifer wurde Anzeige erstattet. Mittlerweile ermittelt die Polizei in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Heidelberg.
LABW und BDAT rufen zur Solidarität mit dem Performance Theater Heidelberg auf
Die Gruppe ist Mitglied im Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg (LABW) und im Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT). Sie hat eine hohe Qualität in ihrer künstlerischen Arbeit. Sie behandelt wichtige Themen, die unsere Gesellschaft und das Miteinander betreffen.
Dieses friedliche Miteinander wurde massiv gestört. Die Mitwirkenden mussten verbale und tätliche Angriffe über sich ergehen lassen. Der LABW mit seinem Präsidium, den Mitgliedsbühnen und der Geschäftsstelle und der BDAT als Bundesverband verurteilen den Angriff aufs Schärfste. Hass und Gewalt lehnen wir strikt ab.
Im Leitbild des LABW heißt es: „Der LABW steht für Demokratie und Toleranz.“ Das leben wir. Dafür setzen wir uns ein. Wir nehmen Diversität und Solidarität ernst. Theater geht nur gemeinsam. Kultur ist für alle da. Amateurtheater muss ein sicherer Ort sein.
Wir wollen in Vielfalt, Toleranz, Freiheit und Demokratie leben. Das will gelernt sein. Es braucht das Amateurtheater als sicheren Lernort für alle.
Als Verbände der darstellenden Künste stehen wir an der Seite aller Theatermacher*innen, die sich für diese Werte einsetzen. Wir unterstützen sie in der Auseinandersetzung mit den wichtigen Themen dieser Welt.
Auch der Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz unterstützt den Aufruf des LABW und des BDAT und erklären ihre Solidarität mit dem Performance Theater Heidelberg.
Foto: Oliver Matlok