Auch wenn das „Lehrstück ohne Lehre“ bereits 1958 aufgeführt wurde, hat es nichts von seiner Aktualität verloren – und vielleicht erkennt sich der ein oder andere Zuschauer in „Biedermann und die Brandstifter“ wieder.
Biedermann macht sich viele Gedanken über die Gefahr, die von den Brandstiftern ausgeht, lässt sich aber von den Hausierern Schmitz und Eisenring „einlullen“ und ignoriert die Gefahr, die von ihnen ausgeht.
Er überhört die warnenden Worte seiner Gattin, lässt die Hausierer in seinem Haus übernachten (mitsamt ihren Fässern voll Benzin), lädt sie zu einem üppigen Mahl und reicht ihnen am Ende sogar selbst die Streichhölzer.
Biedermann findet immer neue Ausreden und Rechtfertigungen, wenn er mit der bevorstehenden Katastrophe konfrontiert wird. Und so begreift er sein Schicksal erst als es zu spät ist und findet sich in der Hölle wieder.
„Scherz ist die drittbeste Tarnung. Die zweitbeste ist Sentimentalität. Die beste aber ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Komischerweise. Die glaubt niemand“, schreibt Frisch…
Premiere ist am 9. September um 19 Uhr im Gemeindehaus in Steinebach a. d. Wied, weitere Aufführungen am 17. September um 17 Uhr im Hotel Rückert in Nistertal sowie am 4. November um 19 Uhr und am 5. November um 17 Uhr in der Krambergsmühle Winkelbach.
Foto: Provinztheater