Liebe Senior*innen,
liebe Fachkräfte aus der Spielleitung und Theaterpädagogik,
zum 32. Mal veranstaltet der BDAT unter fachlicher Federführung seines Bundesarbeitskreises Seniorentheater das Europäische Senior*innentheater-Forum.
Herzlich eingeladen zur Teilnahme an diesem bundesweit einzigartigen „Qualifizierungsprogramm Senior*innentheater“ sind alle aktiven Spieler*innen aus Deutschland und dem europäischen Ausland sowie Fachkräfte aus der Spielleitung und Theaterpädagogik, die sichmethodische Kenntnisse aneignen möchten, um als Multiplikator*innen im Seniorentheater gerüstet zu sein.
Mit interessanten Kursen unter der Leitung erfahrener Dozent*innen bieten wir Ihnen neben der aktiven Möglichkeit zur Fortbildung die Gelegenheit, Informationen und Erfahrungen mit Interessierten auch aus angrenzenden europäischen Ländern auszutauschen.
Thematisch geht es auch in diesem Jahrabwechslungsreich zu: Mit vier Workshops zu den Themen „Improvisationstheater“ mit Karin Badar, „Tanz“ mit Sônia Mota, „Clown“ mit Sepp Egerer und „Politik und Theater“ mit Lidy Mouw. Sie entscheiden selbst, welches der vielfältigen Kursangebote Sie für Ihre Arbeit/Ihr Engagement im Bereich Senior*innentheater ausbauen wollen.
Der BDAT hofft auf Ihr Interesse und freut sich auf Ihre Teilnahme!
Anmeldeschluss ist der 4. Juli 2021. Näheres zu den Teilnahmebedingungen findet sich unter Ausschreibungen.
Kurs 1: Improvisationstheater
Nach einem einführenden Training pro Kurseinheit, welches Körper, Geist und Sinne weckt, entstehen in Folge spontan kurzweilige Szenen unter entsprechenden Spielvorgaben. Vorstellungskraft und Spontaneität werden dabei reaktiviert, ein Potential, das in jedem Menschen schlummert und im Improtheater frei und spielerisch geschult werden kann. Inhalte des Improtrainings sind u.a. Körper- und Stimmübungen, Wahrnehmungs-Sensibilisierung, Vertrauensübungen, Assoziations-und Intuitionsübungen, Erzähltechniken, Rollenverkörperungs-und Darstellungsübungen sowie Training der Spielformen.
Spaß am Spiel und Learning by doing inklusive des Kultivierens von „Heiter scheitern“ stehen dabei im Mittelpunkt.
Eine große Auswahl von unterschiedlichen Improspielen, wie z.B. Erzählspiele/Ratespiele/Genrespiele/Sprachspiele/Freie Spiele/Pantomimische Spiele geben Gelegenheit, den viertägigen Workshop mit einer Improvisationstheater-Show vor Publikum abzuschließen.
Referentin:Karin Badar, Düsseldorf (Nordrhein–Westfalen)
Karin Badar arbeitet als freie Theaterpädagogin (BuT) und Improtheatertrainerin. Sie war viele Jahre Mitglied der Seniorentheaterkonferenz NRW und leitete von ca. 1999 bis 2010 die Senior*innengruppe „Improwachteln“ aus Essen, die sich aus einem Kurs mit dem Titel„Improvisationstheater für Menschen ab 50“ zu einem Ensemble zusammengeschlossen hatten. Weiterhin ist sie auch als Präsentations-und Schauspielcoach (DGfC), als Tanzpädagogin (AFT Bochum), als Stimmcoach (ISGT Berlin) sowie als Schauspielerin & Sängerin,vorwiegend im Ruhrgebiet und im Rheinland, tätig. Sie bietet Einzel- und Gruppencoachings an in den Bereichen Schauspiel, Körper-und Tanztheater, Stimmbildung und Präsentation.
Kurs 2: Ich bin ein Clown und sammle Augenblicke
Jeder Mensch trägt einen Clown in sich! Im Kurs werden wir durch verschiedene Übungen und das Theaterspielen herausfinden, wo dein Clown verborgen ist. Es kann für die zukünftige Arbeit am Theater sehr hilfreich sein zu wissen, was seinen eigenen Clown ausmacht. Das Zulassen, über sich selbst lachen zu können und eigene Schwächen zu akzeptieren, ist eine Grundvoraussetzung dafür.
Referent: Sepp Egerer, Neuburg (Bayern)
Sepp Egerer ist von Beruf Schauspieler, Moderator, Komponist, Musiker, Clown und Klinikclown. Erfolge als Clownsduo, zusammen mit seiner Frau Kerstin Egerer, feierte er unter anderem beim Internationalen Clownsfestival in New York – als einzig deutsche Vertretung, beim internationalen Clownsfestival in Dänemark, bei dem er regelmäßig verweilt,und als Klinikclown in Afghanistan. Er ist im festen Ensemble der Münchner Iberlbühne. Seit 2018 leitet er den Verein Herznasen e.V., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Senior*innen als Clowns im Seniorenheim zu besuchen.
Kurs 3: Politik und Theater
Im Workshop setzen sich die Teilnehmer*innen mit den Überschneidungen von Politik und Theaterauseinander. Sie untersuchen die Begriffe und ihre Interaktionen. Inwiefern ist Theater politisch? Inwiefern ist Politik theatralisch?
Welche (politische) Haltung, welche Politik repräsentieren Theater-Betriebe, Regisseur*innen, Theatervermittler*innen und Theater-Pädagog*innen? Wie macht sich das bemerkbar, in der Ästhetik der Werke und in den Praktiken und Strategien der Theaterproduktion?
Welche Methoden der Theaterarbeit vertreten welche politischen Haltungen? Welches Menschenbild steckt dahinter? Wie verhält sich die eigene künstlerische Praxis zur Politik, zur politischen Haltung?
Im Kurs werden die Fragen reflektiert und diskutiert. Zusätzlich gehen die Teilnehmer*innen den Fragen durch künstlerische Praxis auf den Grund.
Referentin: Lidy Mouw, Berlin
Lidy Mouw studierte Tanz, Choreografie und Tanzpädagogik an der AHK Amsterdam (ehem. Scapino Dansakademie). Sie arbeitet zur Philosophie des bewegten und denkenden Körpers in seiner Diversität und zur Wirkung von Bewegung und Performance im gesellschaftspolitischen Gestalten. Neben ihrer künstlerisch-choreografischen, konzeptuellen und dramaturgischen Arbeitengagiert sie sich auch stets für die praktische Umsetzbarkeit ihrer Methodik vom authentischen künstlerischen Handeln z.B. als Projektleiterin, Vermittlerin und Supervisorin.
Kurs 4: Die Kunst des Tanzes – für Tanzfreudige über 50
Dieser lockere Zugang zur Welt des Tanzes wird mit ganz sanften, feinen, zwanglosen und lustigen Bewegungen erarbeitet. Kleine tänzerische Sequenzen im Zusammenspiel von Körper und Raum werdenin aller Ruhe aufgebaut und mehrmals wiederholt, bis wir spüren, dass etwas geschieht. Wir werden so selbstverständlich tanzen, wie wir atmen, spielen oder Pflanzen gießen! Mit Lust an der Bewegung, Neugier und Körpervertrauen können sich Menschen, unabhängig von Alter und Tanzkenntnis, körperlich ausdrücken und künstlerisch darstellen.
Fünf Prinzipien sind die Basis dieser Methode: mit der Schwerkraft zu tanzen, das Gleichgewicht zwischen polaren Gegensätzen zu gewinnen, Bewegungsqualitäten zu verinnerlichen, durch Vorstellungskraft die Bewegung zu verbessern, im Hier und Jetzt zu tanzen und zu sein.
Referentin: SôniaMota, Köln(NRW)/ Brasilien
Tanzlehrerin, Choreographin, Regisseurin von Tanzkompanien und Tanzgruppen u.a. in Lissabon, Wien, São Paulo. Ihre Ausbildung hat sie im klassischen Ballett und Modern Dance im Sociedade Ballet de São Paulo (Brasilien) und beim Royal Ballet in Flanders Antwerpen (Belgien) absolviert. Ihr Tanzkonzert PAPIERSTÜCK wurde 2018 mit dem Kölner Tanz-und Theaterpreis ausgezeichnet. Seit 2019 wirkt sie in u.a. „Waldgespint“, einem Tanztheaterprojekt für Senior*innen, mit.