Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz e.V.

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„Wir träumen vom Sommer“ – Shakespeare als Krimi, Drama, Komödie und Märchen

Generationenübergreifendes Lehrgangswochenende des Landesverbandes in der Jugendherberge Diez vom 11. bis 13. September

„Wir träumen vom Sommer“ – Shakespeare als Krimi, Drama, Komödie und Märchen

Liebe Mitgliedsbühnen und Einzelmitglieder,

 

in diesem Jahr 2020 möchten wir zum ersten Mal alle Lehrgänge generationenübergreifend, am selben Wochenende, am selben Ort stattfinden lassen. Das heißt, egal ob Kind, Vater, Mutter, Oma, Opa usw., Ihr könnt gemeinsam an diesem Wochenende Spaß haben.

 

Das Mindestalter ist 10 Jahre. Die Teilnahme kostet 75 € für Mitglieder und 150 € für Nichtmitglieder. Der ermäßigte Preis für Kinder beträgt 60 € für Mitglieder und 120 € für Nichtmitglieder.

 

In vier Workshops, welche sich aus den Blickwinkeln unterschiedlicher Kategorien mit einer Szene aus Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ auseinander setzen, habt ihr die Möglichkeit, euch für ein Genre zu entscheiden. Dort erarbeitet ihr unter professioneller Leitung eure Szene. Für die emotionalen Licht- und Tonelemente sorgt der fünfte Lehrgang zum Thema Licht-Design & Tontechnik. Teilnehmer, die sich für diesen Workshop interessieren, werden zu den Präsentationen der anderen Workshops das passende Licht- und Tonkonzept entwickeln.

 

Die einzelnen Lehrgänge und Genres im Überblick:

 

Lehrgang 1 – Licht und Tondesign

Referent: Joachim Löw

 

Über 30-jährige Erfahrung unter anderem in den Eventbereichen:(Licht-)Technische Planung, Betreuung und Leitung, Betreuung Licht- und Tontechnik Kreuzgangspiele Feuchtwangen (1994- 2001), Bühnenmeister und AV-Manager, Verleihung der silbernen Ehrenmünze der Stadt Feuchtwangen, Hallenmeister, Konferenzbetreuung, Livebetreuung, Kamera- und Beleuchtungsassistenz, jahrelange Seminartätigkeit für den Bund Deutscher Amateurtheater e.V, Referent beim Theaterverband Südtirol

 

Ein Workshop, eine Textpassage, unendliche viele Lichtdesigns.

 

„Sommernachtstraum“. Jeder Workshop bearbeitet den Text auf eine andere Weise, die einzelnen Ergebnisse werden dann durch das Technikteam ins richtige Licht gesetzt werden. Dabei werden die Grundkenntnisse und Grundlagen der Lichttechnik spielerisch nahegebracht. Try and Error, Learning by Doing. Wie im Theaterverein auch, wird hier an Hand von auf der Bühne präsentiertem Spiel der Schauspieler ein Lichtkonzept entworfen und dann umgesetzt. Mitzubringen: gute Laune, Fantasie, Pulte oder Geräte, welche dann im Kurs nähere besprochen werden.


Lehrgang 2 – Krimi

Referentin: Marion Beyer

 

Regisseurin, Dramatikerin, Ausbildung zur Theaterpädagogin und zum Drama Teacher in Südafrika sowie zur Trainerin in „method acting“ am International Theater, New York. Sie lebte einige Jahre in Afrika und war Kulturbeauftragte des Deutschen Kulturrates in Windhoek, Namibia und Theaterpädagogin an der DHPS Windhoek. Aus ihrer Feder stammen Bearbeitungen und Adaptionen zu zahlreichen Kinder- und Jugendstücken wie auch Textfassungen für Bühnen- und Freilichtproduktionen. Sie ist Referentin für den Bund Deutscher Amateurtheater und als Ausbildungsleiterin der Zusatzausbildung „Erfahrungsfeld Theater“ wie auch der Grundlagenbildung Theaterpädagogik am Institut für Jugendarbeit des BJR in Gauting bei München tätig.

 

Wir spielen Szenen im Krimi-Genre – im Abenteuer einer Nacht.

 

Wo in dunklen Wäldern Traum und Wirklichkeit mühelos ineinandergleiten. Wo ein Traum eine besondere Bedeutung hat – ein Sommernachtstraum. Wir lassen Spannung entstehen und setzen uns mit der Psyche von Tätern und Opfern und deren Motive auseinander. Wir erspüren die Sensibilität für stille Momente, arbeiten an besonderen Charakteren.


Lehrgang 3 – Märchen
Referentin: Jule Hahn

 

Julia Hahn, geboren 1984 in Bad Kreuznach, studierte an der Universität Bayreuth Theater und Medien und absolvierte anschließend an der Theaterwerkstatt Heidelberg die Ausbildung zur Theaterpädagogin BuT. Seit 2008 ist Julia selbstständig als Theaterpädagogin, Regisseurin und Autorin deutschlandweit tätig. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit sind partizipatorische Projekte und Stückentwicklungen sowie die Heranführung der Teilnehmenden an kreatives und szenisches Schreiben. Sie ist aktuell in Projekte für das Staatstheater Karlsruhe, den Kölner Verein Offbeat-Projekt e.V. und diverse andere freie Träger eingebunden.

 

Das Märchen als Erzählform reicht weiter zurück als alle anderen literarischen Formen und kommt in allen Kulturkreisen der Welt vor.

 

Obwohl viele Märchenmotive also uralt sind, kommen sie scheinbar nicht aus der Mode. Immer wieder werden die wundersamen Geschichten erzählt, manchmal vielleicht in ein neues Gewand gekleidet, aber an Gültigkeit scheinen sie nicht zu verlieren. Wir wollen ergründen, was diese uralte Geschichtenform so magisch und unsterblich macht, welche ursprünglichen Motive sich in vielen alten und neuen Erzählungen wiederfinden und warum wir sie immer wieder aufgreifen. Zudem werden wir märchenhafte Motive aus Shakespeares Sommernachtstraum herausgreifen und daran exemplarisch ausprobieren, welche Theaterformen und Inszenierungsmittel sich anbieten, um den alten Märchenzauber auch am heutigen Tage lebendig, ansprechend und zeitgemäß zu gestalten. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, welche Form unsere Märchenszene am Ende haben wird, liegt in den Händen der Feen… äh… euch.


Lehrgang 4 – Drama

Referentin: Verena Gerlach

 

Studierte Theaterwissenschaft und Pädagogik (M.A.) an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Theaterpädagogin am off-theater nrw, freischaffende Theaterpädagogin und Regisseurin für Theater, Schulen, Jugendämter, Bildungs- und Kulturinitiativen. Im Rahmen ihrer Tätigkeit bietet sie Projektarbeiten, Workshops und Jugendtheaterinszenierungen an, 2008 gründete das freie Jugendtheaterensemble „Junge Bühne Mainz“, seit 2006 im Workshopleiterteam von „Starke Stücke – internationales Kinder-und Jugendtheaterfestival Rhein-Main“ und Künstlerin beim Landesförderprogramm „Jedem Kind seine Kunst“ des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in RLP. Seit 2019 ist sie auch als Referentin beim LVAT tätig.

 

Drama trifft Komödie: Streit und Missgunst finden wir im Drama zu Genüge. Und in der Komödie? Auch da stoßen wir auf diese spannenden Motive.

 

In diesem Workshop lieben und streiten sich die Figuren aus Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ auf vielfältige Weise. Wir probieren verschiedene Streitstrategien aus, arbeiten mit der Stimme, unserer Mimik und Gestik und überprüfen unsere Ideen auf ihre szenische Wirksamkeit, die für das Drama typisch sind – große Gefühle haben ebenso Platz, wie ihre feinen, zarten Nuancen. Denn: Ein Streit findet nicht zwangsläufig in lautem Geschrei seinen Höhepunkt, manchmal sagt ein Blick mehr als tausend Worte…


Lehrgang 5 – Komödie

Referentin: Petra Newiger

 

Freie Regisseurin (MA Literaturwissenschaft) und Theaterpädagogin (BuT), lebt und arbeitet in Berlin, seit 20 Jahren experimentiert sie mit Theater, Sprache und Bewegung und findet es besonders reizvoll, diese Bereiche mit den Spielenden in Fluss und zu komischem Ausdruck zu bringen, sie arbeitet sowohl als Regisseurin von Theatergruppen als auch in der Weiterbildung, besonders am Herzen liegen ihr das Seniorentheater, interkulturelle Theaterprojekte (u.a. Deutsche Schulen in Spanien, Hoch- und Sprachschule) und Bewegungstheater mit Kindern und Erwachsenen, ist Referentin des BDAT und Landesverbänden für Schauspiel, Bewegungstheater, Improvisation und Seniorentheater.

 

Wie können wir komisch sein und welche Mittel helfen dabei?
Was macht das Genre „Komödie“ aus?

 

Im ersten Teil des Workshops gehen wir diesen Fragen ganz praktisch nach: hier werden Elemente des komischen Ausdrucks ausprobiert und erforscht. Übertreibungen und Verzerrungen in Körpersprache, emotionalem Ausdruck oder Sprache führen zu vielfältigen Entdeckungen von Komik.

 

Diese Erkenntnisse wenden wir im zweiten Teil des Seminars an, indem wir einen kurzen Moment des Sommernachtstraums gemeinsam und komisch in Szene setzen.


Zum Abschluss aller genialen Arbeitsergebnisse wird eine Werksschau stattfinden, in der wir uns gegenseitig die erarbeiteten 4 Szenen präsentieren.

Neben der Arbeit am Text und der spielerischen Auseinandersetzung, dem Spaß am „szenischen Entwickeln“ mit vielen tollen Menschen, erwartet Euch in Diez die Möglichkeit, auf ganz vielfältige Weise mit anderen Bühnen und Akteuren des Landesverbandes in Kontakt zu kommen und einander kennenzulernen oder bestehende Verbindungen zu beleben.

 

Also seid dabei und meldet Euch schon jetzt für den 11.-13. September 2020 unter [email protected] an. Anmeldeformulare finden sich auf der Lehrgangsseite unserer Webseite.

 

Zum Inhalt: Ein Sommernachtstraum

 

Die Nacht zum Maifeiertag steht bevor. Theseus, Herzog von Athen, bereitet sich auf seine Hochzeit mit der Amazonen-Königin Hippolyta vor. Unterdessen liegt im Wald vor der Stadt der Elfenkönig Oberon im Zwist mit seiner Frau Titania. Um sie gefügig zu machen, will er sie mit einem Liebesbann belegen. Dafür wird der Saft einer bestimmten Blume einem Schlafenden auf die Lider geträufelt. Beim Erwachen verliebt dieser sich in das erste Wesen, das seine Augen erblicken.

 

Zur selben Zeit sind zwei weitere Paare im Wald unterwegs: Hermia und Lysander fliehen vor Hermias Vater Egeus, der die beiden auseinander bringen will. Hermias eigentlicher Verlobter Demetrius verfolgt seinen Nebenbuhler Lysander. Dabei wird Demetrius von der verliebten Helena bedrängt, die um seine Gunst fleht.

 

Oberon will Helena helfen und beauftragt seinen Diener Puck, Demetrius mithilfe der Zauberblume in Helena verliebt zu machen. Fälschlicherweise wendet Puck den Zauber zunächst bei Lysander, dann, um seinen Fehler wiedergutzumachen, bei Demetrius an. Die zuvor verschmähte Helena wird fortan von zwei Männern begehrt, während Hermia allein bleibt. Unterdessen ist die Elfenkönigin Titania dem Tischler Zettel verfallen, dessen Kopf Puck in den eines Esels verwandelt hatte.

 

Als Demetrius und Lysander sich wegen Helena duellieren wollen, greift Oberon ein. Er wendet das Zaubermittel erneut an und löst die Verwirrungen auf, die er und Puck zuvor gestiftet haben. Hermia und Lysander werden wieder ein Paar. Theseus nötigt Egeus, diese Verbindung zu akzeptieren. Demetrius wendet sich Helena in Liebe zu und eine dreifache Hochzeit findet statt. Bei der Hochzeitsfeier führen Athener Handwerker die Tragödie von »Pyramos und Thisbe« auf. Die Vorstellung der unfreiwillig komischen Laienschauspieler gerät zur Komödie.

 

Inzwischen hat Oberon auch Titania von ihrer Vernarrtheit in Zettel erlöst und das Elfenpaar ist versöhnt. Singend und tanzend geben die Elfen in der Nacht den drei frisch vermählten Paaren ihren Segen.

 

Quelle: www.inhaltsangabe.de