Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz e.V.

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„Verfluchte Karibik“ und „Ich sage was“

BDAT vergibt amarena-Innovationsförderung für nachhaltige Theaterideen

„Verfluchte Karibik“ und „Ich sage was“

„Die Herausforderung, das Thema Nachhaltigkeit für das Amateurtheater im Sinne einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe zu denken und zu gestalten, wurde ideenreich angenommen“, betonte der Kuratoriumsvorsitzende Frank Grünert anlässlich der Vergabe der amarena Innovationsförderung. Welche Konsequenzen hat unser Handeln auf das Morgen und wie kann das Thema Nachhaltigkeit im Amateurtheater gestaltet werden? Diese Fragen stellte der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) im 7. Wettbewerb um die amarena Innovationsförderung 2023.

 

18 Gruppen aus dem ganzen Bundesgebiet hatten ihre Ideen und Konzepte eingereicht. Zwei Theaterprojekte, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven entwickeln und mit verschiedenen theatralen Mitteln umsetzen werden, erhalten je 3.000 Euro: das Theaterteam Spiellust aus dem Odenwaldkreis (Hessen) und die Theaterwerkstatt für aktive Kultur | STUDIO 7 aus Schwerte (Nordrhein-Westfalen).

 

In dem Projekt „Verfluchte Karibik“ setzt sich das Theaterteam Spiellust mit der Nutzung natürlicher Wasserwege am Beispiel des kleinen Flusses Mümling auseinander und beleuchtet die damit verbundenen Eingriffe in die Natur. Mit Elementen des performativen und chorischen Theaters improvisieren die Projektteilnehmer*innen zwischen 16 und 66 Jahren an vier Aufführungsstätten. Gearbeitet wird mit Texten, Aktionen, Figuren, Choreographien und mit musikalischer Begleitung. Das Publikum wird mit dieser Inszenierung zum Diskurs und Nachdenken über mögliche Konfliktlösungen angeregt. Wiederverwertbare Materialien und nachhaltigen Mobilitätskonzepte sind Teil des Realisierungsprozesses. Bereits bestehende Kooperationen zu Schulen und kirchlichen Einrichtungen werden genutzt, um regional viele Menschen mit diesem Projekt zu erreichen.

 

„Ich sage was“ heißt das Projekt der Theaterwerkstatt für aktive Kultur / Studio 7 aus Schwerte in Nordrhein-Westfalen. Es ist für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren konzipiert, die sich mit Themen wie Klimawandel, sozialer Ungerechtigkeit und ihrer eigenen Zukunft auseinandersetzen und ihre Stimmen erheben. In dieser Inszenierungsidee kommen einzelne Positionen zum Ausdruck, die doch Teil eines Ganzen sind. Die Auseinandersetzung miteinander führt dabei zu kritischen Perspektiven und dem Hinterfragen eigener Stereotypen. Den Ansatz, junge Menschen für sich sprechen zu lassen und ihnen die Verantwortung für ihre Produktion zu überlassen, fand das Kuratorium mutig und ambitioniert.

 

Die Mitglieder des Kuratoriums:

 

Julian Baufeldt (Theaterpädagoge & Webvideoproduzent / BAG Spiel & Theater), Frank Grünert (amarena Vorsitz / Vizepräsident BDAT), Hülya Karci (Dramaturgin / Theaterpädagogin), Dr. Marcus O. Klein (Kultur- und Bildungsmanager, Spielleiter / Landesverband Amateurtheater Schleswig-Holstein), Bärbel Mauch (Vorsitzende Verband Deutscher Freilichtbühnen / VDF-Region Süd), Jürgen Peter (Vizepräsident Verband Bayerischer Amateurtheater)

Die Maßnahme wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.