Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz e.V.

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„Komik fängt im Körper an“

Berichte vom Doppel-Seminar von Kindern und Erwachsenen in der Jugendherberge Trier

„Komik fängt im Körper an“

Vom 19. – 20. Oktober 2019 nutzten 19 Teilnehmer aus sechs verschiedenen Bühnen ein Angebot des Landesverbandes Amateurtheater RLP e.V. und trafen sich in der Jugendherberge Trier zum einem Doppel-Seminar für Erwachsene und Jugendliche. Passend zum diesjährigen Motto „Komik fängt im Körper an“, beschäftigten sich beide Gruppen mit der Frage „Was ist komisch? Wie kann ich die eignen Komik zum Ausdruck bringen und wann ist es vielleicht ein wenig zu viel?“

Während sich die Kinder im Alter von sieben bis vierzehn Jahren im Besonderen der Komik des Clown widmen konnten, machten die Erwachsenen in ihrem Workshop auch andere Genre zum Thema. Das generationenübergreifende Wochenende gestaltete sich auch außerhalb der eigentlichen Theaterarbeit sehr gesellig und alle Teilnehmer, ob groß oder klein, tauschten sich immer wieder interessiert über das Erlebte aus. Teilnehmer die zum ersten Mal an einem Lehrgang des Landesverbandes teilnahmen, kündigten an: Wir kommen wieder!

 

Stellvertretend für die jeweilige Gruppe fassten Annika Nerkewitz von der Bartels Bühne Flammersfeld und Ruth Retterath von den Fisimatenten Neuwied ihre Erfahrungen wir folgt zusammen:


„Ihhh, ein Clown! – Ist das lustig oder kann das weg?“ –

 

Wieviel Klischee und wieviel Wahrhaftigkeit braucht Komik auf der Bühne?

 

Katrin Janser, Kati wurde sie von den Teilnehmern genannt, leitete die Erwachsenengruppe. Sie schaffte es mit ihrer verschmitzten Natürlichkeit spielend leicht, die Gruppe in den Spielmodus zu katapultieren. Elf Menschen im Alter von 15 bis knapp 70 Jahren fanden sich für die Suche nach der Komik zusammen. Mit Geduld und Einfühlungsvermögen ist es Kati gelungen, langsam an das Thema heranzuführen. Nach ausgiebigen Warm Up‘s von Stanislawsky und Co., nachdem die Gruppe sich ausreichend „beschnuppert“ hatte, wurden die Unterschiede der verschiedenen Theaterformate theoretisch erarbeitet. Zur Visualisierung kamen die Ergebnisse auf Flip-Chart-Bögen, so geht nichts verloren.

 

In Kleingruppen spielten die Teilnehmer beispielsweise Witze als isolierte Szenen, immer vor dem Hintergrund „Was ist auf der Bühne witzig? Worüber lacht der Mensch?“. Auch die Arbeit mit kleinen Texten brachte ein buntes Potpourri an Ideen hervor. Es war herrlich, wie die Spieler mit- und übereinander lachen konnten. Es sind derart komische und aberwitzige Szenen entstanden, dass im Arbeitsraum der Jugendherberge buchstäblich Lachtränen flossen. Vielfältige Erfahrungen, auf Darsteller- und Zuschauerseite, werden sicher im Gedächtnis bleiben: Die vielen Facetten der Komik, oft nah an der Tragik. Bemerkenswert war, dass fast alle Übungen ohne rote Nase funktionierten. Zwischenzeitlich gab es einen kleinen theoretischen Exkurs in Sigmund Freuds „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten“, auch hier lauschten alle gebannt. Sie waren sich einig, dass die „Investition von Freizeit“ sich über alle Maßen gelohnt hat. Die Zusammenarbeit zwischen jung und alt war eine wunderbare Bereicherung.

 

Das Highlight bildete die abschließende Präsentation der Kindergruppe. Die „Kleinen“ brannten darauf ihre Ergebnisse zu präsentieren und warteten mit Neugier auf die Werkschau der Erwachsenen. Zum Abschluss erhielt jeder Teilnehmer in Siegerpose eine Teilnahmebestätigung überreicht, dann noch einen „Drücker“. Das ganze Seminar und insbesondere Kati Janser bekommt von allen ein „Daumen hoch“ und ein „Wir sehen uns wieder!“, soviel ist klar.

 

Ruth Retterath, Fisimatenten Neuwied


Unglaublich! Auch in mir wohnt ein Clown!

 

Erlebnisse beim Jugend-Lehrgang in Trier

 

Am Samstag den 19.10.19 startete in Trier das 2-tägige Clowns-Theater-Seminar „In Dir wohnt ein Clown – lass ihn auf die Bühne!“ Zahlreiche Eltern und ihre Kinder waren gekommen. Wir Kinder waren gespannt, was wir wohl alles erleben würden!

 

Als erstes lernten wir die beiden Kursleiter Christian Schröter und Katrin Janser kennen. Nach einem gemeinsamen Spiel von Groß und Klein, teilten die beiden uns in zwei Gruppen ein. Die Kinder wurden zu Christian eingeteilt. Bald merkten wir, wie lustig er ist und was er alles drauf hat! Schnell lernten wir z.B., wie man gegen Türen rennt, wie man als Clown Gefühle zeigt und was man alles mit einem Stuhl anstellen kann. Ich hätte niemals gedacht, dass es so lustig werden würde! Schließlich machten wir sogar als kleine Clowns-Truppe eine Erkundungstour durch Trier. Das war so witzig! Vor allem als wir Höhlenmalereien sahen (Clowns-Graffiti). Als Abschluss des Seminars zeigten wir den anderen, was wir alles gelernt hatten. Unsere kleine Show war ein voller Erfolg! Es war voll cool und alle hatten wir viel Spaß!

 

Dann zeigten die Erwachsenen, was sie alles gelernt hatten. Auch das wurde ein Riesen-Spaß!

Umso trauriger war es, als wir uns schließlich verabschieden mussten. Wir murmelten etwas in Clownssprache und klatschten uns ab. Das Seminar hat mir super gut gefallen und zu Hause habe ich ganz viel davon erzählt. Vor allem mein kleiner Bruder wollte alles gezeigt bekommen und es nachmachen.

 

Aber das „Clown sein“ ist nichts für Zivilisten!!! Nicht war, Christian?

Das waren wirklich zwei tolle Tage! Was wohl beim nächsten Mal passieren wird?

 

Annika Nerkewitz Bartels Bühne Flammersfeld e.V.

 

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