Um diese Frage beantworten zu können, haben wir uns zu diesem Workshop am 22.9.-23.9.2018 in die Jugendherberge Koblenz aufgemacht.
Bereits beim Eintreffen konnten einige ihr Improvisationstalent unter Beweis stellen. Nach dem spielerischen Kennenlernen ist die Gruppe zusammengewachsen und harmonierte sehr gut. Auch die gefundene Unterhose trug zur guten Stimmung bei (sie gehörte tatsächlich einem Teilnehmer). Petra Newiger, unsere Kursleiterin, konnte die Improvisation durch gute Übergänge bereits ab der Kennenlernphase einbauen.
Nach kurzer Zeit merkte man, dass der Körper ein sehr großer Faktor bei der Improvisation ist. Puh!! Anstrengend, fast wie Sport >> Theater? Ist das unser Workshop?
Sehr schnell wurde aber jedem bewusst, dass wir hier richtig sind. Nach weiteren Spielen baute unsere Kursleiterin immer mehr Aspekte ein, die wichtig für die Improvisation sind.
Auch lernten wir, wie wichtig es ist, auf seine Mitspieler zu achten und auf sie einzugehen (auch ohne Text). Im weiteren Verlauf lernten die Mitglieder der verschiedenen Bühnen aufeinander einzugehen wie z.B.: Ein Teilnehmer stellt eine Situation körperlich dar und ein Mitspieler muss auf diese Szene eingehen und sie weiter spielen. Dieser Impuls wurde hin und her gegeben. Dabei wurde die Fantasie sehr angeregt, auch ohne zu wissen, was der Mitspieler eigentlich wollte.
Petra hatte das Tagesziel fest im Blick und baute immer mehr Sequenzen ein, die es uns leichter machten dieses zu erreichen.
Am späten Abend war es dann soweit: Ein Bild wurde körperlich dargestellt und entwickelte sich über drei Schritte zu einer bewegten Szene mit nur einem Satz! Auch hier war wieder Körpereinsatz gefragt. Um diese Uhrzeit!
Nach einem anstrengendem, aber schönen Tag waren die, jetzt fitten Teilnehmer in der Lage diesen gemütlich ausklingen zu lassen.
Am zweiten Tag trafen sich alle voller Tatendrang im Kursraum wieder. Nach einer kurzen, heftigen und atemraubenden Aufwärmphase hatte Petra ihr Ziel wieder vor Augen. Dieses teilte Petra den Schauspielern mit. Ein Gedicht! Oh Gott! Was?
Das Ziel war es, ein Gedicht in eine Szene umzuwandeln. In Gruppen wurde dies erarbeitet. Zuerst ohne Text >> Fazit „Was wollen die Darsteller uns sagen“
Danach wurde der Text in die Bewegung eingebracht >> Fazit „Jetzt wird ein Schuh draus“.
Der Kurs war eine tolle Erfahrung und Petra bereicherte ihn mit ihrer liebevollen Art. Auch Kritik konnte sie so vermitteln, dass es als Hilfestellung angesehen wurde. Die Anfänger in der Gruppe fühlten sich dadurch sehr sicher und hatten das Gefühl auf einer Wellenlänge mit den Erfahrenen zu sein.
Für uns nahmen wir mit, dass der „Text, Text, Text“ nicht immer das Wichtigste ist, sondern auch der körperliche Ausdruck und manchmal ein wenig Improvisation zählen.
Nadine Hofmann und Esther Koder
Theodissa Bühne Diez e.V