Die Finthlinge führten an zwei Wochenenden im November ihre diesjährige Produktion „Meine Frau ist verrückt“ von Jean Barbier auf.
Nach kurzer Begrüßung startete die turbulente Komödie. Dem stets um seine Fassung bemühten Firmeninhaber Julien (Klaus Valentiner-Branth) lacht das Glück, seit er von seiner Frau verlassen wurde. Vom Erfolg seiner Firma angelockt, will seine psychopathische Ex-Frau Catherine (Doreen Witt) zu ihm zurückkehren. Er lässt sie aber abblitzen, weil er schon längst eine Beziehung mit seiner zweiten Sekretärin Brigitte (Andrea Heims-Ritter) hat, der guten Seele der Firma. Sehr zum Leidwesen auch der Chefsekretärin Elisabeth (Karoline Totsche), die ein Auge auf ihn geworfen hat, aber als graue Maus von ihm gar nicht wahrgenommen wird. Im Lauf des Stücks macht sie jedoch eine unglaubliche Metamorphose durch. Jedenfalls will Catherine ihren Mann zurück und entfacht das Chaos, als er nicht mitspielen will.
Wegen dessen Fähigkeiten in kreativer Buchführung braucht Julien zwar einerseits seinen Buchhalter Dutilleul (Patric Mekas), will ihn jedoch andererseits wegen seiner (herrlich) tuntigen Art loswerden. Dummerweise findet etwa zeitgleich zum Vorstellungsgespräch mit dem Bewerber Ducatillon (Benedict Totsche) eine Steuerprüfung statt, und Julien verwechselt ausgerechnet die überaus korrekte Steuerprüferin Claude Bonheur (Christine Scherer) mit dem Bewerber. Was zum zweiten Problem wird, weil er ihr die dunkelsten Firmengeheimnisse anvertraut.
Das Chaos perfekt macht dann Brigittes Ehemann, der gemeingefährliche Alfred Pasquier (Benedict Totsche), der vorgeblich seine Frau zurück will, mit gezogener Waffe jedoch signalisiert, dass ihm auch eine finanzielle Kompensation recht ist.
Den glorreichen Sieben auf der Bühne gelingt es jedoch, das furiose Spektakel unter Kontrolle zu halten und zu einem Ende zu bringen, das für alle Beteiligten mehr oder auch weniger vorteilhaft ist.
Regisseur Uwe Greiner und seine Assistenz Manuela Seifert haben vor ausverkauftem Haus wieder einmal ein tolles Stück in Szene gesetzt, das vom Schauspielerteam gekonnt auf die Bretter gebracht wurde.
Foto: Tim Wallenhorst