Liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde!
Die AG Schutzkonzepte des Landesverbandes Amateurtheater Baden-Württemberg und des BDAT braucht euer Wissen und eure Erfahrungen!
Das Schutzkonzepte-Team bittet alle Migliedsbühnen, einen Fragebogen auszufüllen und fleißig weiterzuleiten. Die Informationen auf dem Fragebogen helfen dem Team, an einem dachverbandlichen Schutzkonzept weiterzuarbeiten, von dem vor allem ihr und eure Vereine profitiert.
Von daher leiten wir gerne den Aufruf der AG Schutzkonzepte an euch weiter:
Der Trend geht zu Fördermitteln, die nur noch mit mitgesendeten Schutzkonzepten genehmigt werden, Eltern, die ihre Kinder in Vereinen mit Schutzvorrichtungen anmelden und insgesamt einem Fokus auf Schutz und Prävention.
Ein Schutzkonzept für die einzelnen Vereine wird mit der Zeit unumgänglich und da kommen wir ins Spiel! Unser Ziel als Arbeitsgruppe Schutzkonzept ist es, anhand eurer Bedarfe und Fragen ein Dachverbandliches Schutzkonzept zu erstellen. Dieses soll euch bei der Erstellung eines eigenen Konzeptes helfen, euch schon Vorlagen geben für bestimmte Dokumente und das Gefühl nehmen, vor einer unlösbaren Herkulesaufgabe zu stehen.
Das Schutzkonzept wird gefördert durch das Förderprogramm Start2Act, welches der BDAT und LABW in Kooperation beantragt haben und wird bis März 2026 fertiggestellt.
Dabei begleitet die Arbeitsgruppe einige Veranstaltungen und Festivals, um das Konzept auf die Probe zu stellen und Erfahrungen zu sammeln für eure Fragen.
Denn auch wenn März 2026 noch etwas hin ist, sind wir schon erreichbar, freuen uns über Köpfe, die mitdenken, Fragen und Anregungen, aber auch Ängste und Sorgen von eurer Richtung aus, denn dieses Schutzkonzept soll eure Hilfestellung sein!
Bitte sendet den Fragebogen an eure Vereine weiter und füllt ihn aus, es ist dafür Zeit bis 19.05.2025, denn wir wollen diese Daten dann auswerten und zur Multiplikator*innenschulung in Wetzlar daran arbeiten!
Was für euch dabei rausspringt? Direkte Möglichkeit der Bedarfsäußerung und die Chance, dass eure Sorgen und Ängste adäquat bearbeitet werden können.
Wir lassen euch natürlich damit nicht stehen und werden uns mit ersten Ergebnissen, neuen Terminen und Ideen bei euch im Juni melden!
Gerne könnt ihr auch zu unseren Online Meetings dazukommen, denn dort findet ihr viele schlaue Köpfe, die schon an Implementierungen von Schutzkonzepten in ihren Vereinen arbeiten. Wir brauchen aber auch eine Sicht von Außen, Menschen, die sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben, die noch mitten im Prozess stecken, oder gerade überlegen, anzufangen.
Wenn ihr euch fragt, wieso es denn ein Schutzkonzept überhaupt braucht und was das soll, dann hört gerne in die nachfolgende Audio rein, diese bietet ein paar Zusammenschnitte unserer Diskussionen und beantwortet diese Frage ganz gut.
Solltet ihr doch lieber lesen oder gerade keine Kopfhörer dabei haben, hängen wir euch hier noch einen Erfahrungsbericht an, welcher uns anonymisiert eine Perspektive auf Machtstrukturen und -missbräuche in Vereinen gibt, die wir vermeiden möchten.
„Ich denke, sehr viel häufiger als körperliche Gewalt findet sich psychische Gewalt in vielen Vereinen wieder. In meinem früheren Verein wurde von Vorstandsseite massiver psychischer Druck (Schimpfen, Anschreien, Demütigungen, Hintenrum-Abwerten, entsprechende schriftliche Nachrichten) auf die Teams von einzelnen Theaterproduktionen ausgeübt, die Inszenierung müsse gut sein und erfolgreich laufen und dürfe „nicht noch einmal so ein Reinfall sein wie das Stück vor einem Jahr“. Das ist Gift für den künstlerischen Prozess, das ehrenamtliche Engagement, die Spielfreude und das gegenseitige Vertrauen im Verein.
Gespräche, die hierzu von einzelnen Mitgliedern mit den Vorständen gesucht wurden, blieben weitgehend erfolglos. Sowohl vorsichtig vorgetragene als auch explizitere sachliche Kritik führten zur Banalisierung des Verhaltens, zur Verhärtung des Standpunkts und wurde ohne Reflexion, aber mit immenser Empörung als beleidigend zurückgewiesen. Durch den Interessenkonflikt einzelner (nicht aller!) Vorstände, die aus Ihrer Machtposition heraus das Problem sowohl verursacht haben als auch hätten lösen müssen, tat sich nichts.“
Ein Schutzkonzept ist kein Instrument schnellerer Verurteilung und kein Projekt, was nur noch mehr Regeln und Verbote in einen Verein bringt. Es schützt Spielende, wie auch Vorstände zu gleicher Maßen vor Übergriffen, aber auch falschen Verurteilungen. Es wirkt wie viel Arbeit auf den ersten Blick, aber Erfahrungen zeigen, dass Vereine schon so viele Aspekte eines Schutzkonzeptes ohne es zu wissen in ihren Vereinen tragen und niemand bei null startet.
Meldet euch bei Interesse, Fragen und allen Dingen rund um das Dachverbandliche Schutzkonzept bei: [email protected]
Wir freuen uns auf euch und bedanken uns für die Arbeit, mit welcher ihr uns unterstützt.
Wir haben Fragebogen und Audio-Datei auch noch einmal im Service-Bereich unserer Webseite unter Downloads zur Verfügung gestellt.