Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz e.V.

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34. Europäisches Senior*innen-Theaterforum in Vierzehnheiligen vom 29.10. bis 2.11.2023

Anmeldeschluss am 1. August

34. Europäisches Senior*innen-Theaterforum in Vierzehnheiligen vom 29.10. bis 2.11.2023

Zum 34. Mal veranstaltet der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) unter fachlicher Federführung seines Bundesarbeitskreises Senior*innentheater das bundesweit einzigartige Qualifizierungsprogramm.

 

Herzlich eingeladen zur Teilnahme am Europäischen Senior*innentheater-Forum sind alle aktiven Spieler*innen aus Deutschland und dem europäischen Ausland sowie Fachkräfte aus der Spielleitung und Theaterpädagogik, die sich methodische Kenntnisse aneignen möchten, um als Multiplikator*in gerüstet zu sein.

 

Mit interessanten Kursen unter der Leitung erfahrener Dozent*innen bietet der BDAT neben der aktiven Möglichkeit zur Fortbildung die Gelegenheit, Informationen und Erfahrungen mit Interessierten, auch aus angrenzenden europäischen Ländern, auszutauschen.

 

Thematisch geht es in diesem Jahr mit vier Workshops abwechslungsreich zu. Sie entscheiden selbst, welches der vielfältigen Kursangebote Sie für die Arbeit im Senior*innentheaterbereich ausbauen wollen. Die Themen sind „Objekt- & Erinnerungstheater “ mit Referentin Maria Thaler Neuwirth, „Poetry Slam und Sprache“ mit Referent Ramon Schmid, „Körper_Raum_Dialog“ mit Referentin Andrea Marton sowie „Der Moment der Verlebendigung – Figurenspiel“ mit Referentin Alice Gottschalk.

 

Kurs 1: „Objekt- & Erinnerungstheater“

Bei meinem Workshop vermittle ich den Teilnehmer*innen praktische Grundlagen und Ideen in der Theaterarbeit mit älteren Menschen.

 

Wie weit kann man fordern ohne zu überfordern?

 

Theaterspielen als schöpferische Tätigkeit kann völlig neue Energien und Ausdrucksmöglichkeiten freisetzen. Besonders Objekte können hilfreich sein, kreatives Potential spielerisch und lustvoll in uns zu entdecken.

 

Ich möchte deshalb die Kursteilnehmer bitten, jeweils 4 Objekte mitzubringen:

 

– Ein Objekt, das sie an die Kindheit erinnert
– Einen Kleiderbügel
– Etwas, was sie mit Liebe und Zärtlichkeit verbinden
– Etwas, was sie sich für die Zukunft erträumen

 

Wir werden die mitgebrachten Objekte animieren, mit ihnen spielen, uns von den Eigenschaften und Funktionen inspirieren lassen, um sie dann in unsere Szenen und Geschichten mit aufzunehmen und einzubauen.

 

Das Ergebnis wird ein aktionsreiches Spiel mit Phantasie, Humor, Ironie und Poesie sein.

 

Foto: Privatarchiv

Referentin: Maria Thaler Neuwirth

 

Maria Thaler Neuwirth ist Referentin für Senior*innentheater im Südtiroler Theaterverband und leitet seit über 30 Jahren den Aufbau und die Weiterentwicklung von Senior*innentheatergruppen in Südtirol, Österreich und Deutschland. Weitere Projekte sind u. a. die Organisation des internationalen Senior*innentheater-Festivals „Entfalten“, die Entwicklung und Dramaturgie im Bereich Erinnerungstheater und Unterricht wie auch Seminararbeit in verschiedenen pädagogischen und sozialen Schulen sowie Einrichtungen.

Zudem ist sie Spielleiterin verschiedener Senior*innentheatergruppen: „Bartholomei’s“, „Überholspur“ (zweimalige Gewinner des Theaterfestivals in Friedrichshafen) usw.

 

Kurs 2: „Poetry Slam & Sprechen auf der Bühne“

Poetry Slam als Bühnengattung ist das größte literarische Kleinkunstformat unserer Zeit.
Die Unesco hat die deutschsprachige Slam- Szene inzwischen zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt, und von Jugendhäusern bis zu Schulen jeder Couleur, von kleinen Bars bis hin zu Staatstheatern: Slam Poetry ist das neue Medium des text- & theateraffinen Kulturpublikums.

Das kreative Schreiben ist verbunden mit all den Dingen die wir auf Theaterbühnen brauchen:

 

Es ist Reflexion über das eigene Ich und die Welt, es schult die Imagination, und erschafft
neue Welten, die wir mit all unseren Erfahrungen und Erkenntnissen bevölkern. Und nicht zuletzt ist es ein zeitgeistiges Mittel der Theaterarbeit: Ob nun bei Poetryslams, im autobiografischen Theater oder für die Umsetzung von Eigenproduktionen. Der Gedanke wird zum Text, der Text wird zu Stimme und diese setzt wieder neue Gedanken in die Menschen, zu denen man spricht.

 

Durch Übungen des kreativen Schreibens finden wir für jede*n Teilnehmer*in das passende Thema und erlernen, wie man es in Geschichte oder Poesie einfangen kann. Wir erlernen gemeinsam die eigenen Erfahrungen & Erlebnisse beim Schreiben zu nutzen, und wir ergründen, wie beim Schreiben Komik oder metaphorische Tiefe entsteht. Im Rahmen dieses Workshops wird jede*r Teilnehmer*in einen eigenen Spoken-Word-Text verfassen und lernen, diesen wirkungsvoll vorzutragen.

 

Foto: Privatarchiv

Referent: Ramon Schmid

 

Ramon Schmid ist Sprecher, Autor, Musiker, Spoken-Word-Artist und Kommunikationstrainer. Spartenübergreifend verbindet er Text und Ton, Fremdtexte mit selbst Geschriebenem, Theater mit Sprechkunst.

 

Ramon studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart Sprechkunst und Sprecherziehung im Bachelor sowie Angewandte Rhetorik im Master. Seit 2012 bietet er in Jugendhäusern oder Schulen Trainings im Bereich kreatives Schreiben & Poetry Slam für Schüler*Innen & Jugendliche an. Außerdem gibt er Trainings im Bereich „human Beatbox“ und Rap/Sprechgesang. Der Themenschwerpunkt dieser Arbeit ist die identitätsstiftende Suche nach künstlerischem Ausdruck für die persönliche Entwicklung.

 

Seit 2019 bildet Ramon Schmid zudem im Bereich des Sprechens, der Kommunikation und Rhetorik weiter, und begleitet als Kommunikationstrainer zwischenmenschliche Prozesse in Betrieben, Vereinen & Organisationen.

 

Kurs 3: „Körper_Raum_Dialog“ // Bewegung gestaltet Raum – Raum choreographiert Bewegung

In dem Workshop werden wir uns mit unterschiedlichen architektonischen und landschaftlichen Räumen unserer unmittelbaren Umgebung beschäftigen. Wir benutzen Bewegung und Körper, um unsere Umgebung physisch zu sehen, zu lesen und zu interpretieren. Strukturierte Improvisationen und Bewegungseinladungen werden zu stillen Interventionen in Raum und Landschaft. Es entstehen kleine Bewegungsszenen im Dialog mit der Umgebung. Wie verändert sich Raum durch sich bewegende Körper, Haltungen Einzelner oder Gruppen und sich stets verändernden Positionen.

 

Mithilfe eines Silent – Audiosystems werden wir eine performative Intervention für unser Publikum durch die Räumlichkeiten des Tagungsgeländes entwickeln. Für Kolleginnen gibt es die Möglichkeit, in Konzept und Struktur eines solches Projektes an informellen Orten Einblicke zu bekommen, methodische und gestalterische Zugänge zu erfahren.

 

Foto: Privatarchiv

Referentin: Andrea Marton

 

Andrea Marton ist Tanzschaffende aus München mit dem besonderen Fokus auf Projektarbeiten an informellen, „dritten Orten“ und im öffentlichen Raum. Gemeinsam mit Stephanie Felber gründete sie das Künstlerkollektiv moving spaces, um anhand von partizipativen Projekten, Stadtraum durch Bewegung zu gestalten und zu entdecken und unterschiedliche Menschen, unabhängig von Alter, Herkunft und Körper sichtbar zu machen.

 

Für das Projekt DanceOn60+, das sie 2019 mitgründete, erhielt sie 2021 den Preis Power of the Arts.

 

Dieses Jahr erhielt sie das Stipendium der Stadt München für Ihre Rechercheprojekte und ihre sehr innovative, integrative Herangehensweise, Methoden und Formate zu entwickeln im Kontext mit Menschen Ü55 und in generationsgemischten Kontexten.

 

Sie arbeitet städteübergreifend und gibt Fortbildungen im In- und Ausland.

 

Kurs 3: „Puppen- und Marionettentheater“

Things on Strings! Einblick in das Spiel mit der Fadenmarionette, inspiriert durch die Lehre von Prof. Albrecht Roser

 

Der Workshop richtet sich an alle Neugierigen mit und ohne Puppentheatererfahrung
Puppen- oder Figurentheater ist eine Kunstform, die eine Schnittstelle zwischen darstellender und bildender Kunst bildet. Ihre Mittel: Material, Objekt, Handpuppe, Marionette, Maske, der eigene Körper… Die Ausdrucksmöglichkeiten sind endlos.

 

Der Workshop möchte einen Raum zum Ausprobieren der indirekt geführten Figur bieten, das heißt, wir erforschen die Möglichkeit der Bewegung von Material und Objekten an Fäden. Wir bauen die einfachste Marionette der Welt, spüren die Schwerkraft und lassen uns von der Schwerelosigkeit einer Feder verführen.

 

Gemeinsam untersuchen wir, wie die Gestaltung einer Figur ihr Spiel inspiriert.

 

Foto: Privatarchiv

Referentin: Alice Therese Gottschalk

 

Alice Therese Gottschalk aus Stuttgart baute mit 16 Jahren die ersten Marionetten. Sie belegte zahlreiche Workshops, unter anderem bei Prof. Albrecht Roser, bei dem sie von 1997 bis 2007 als Meisterschülerin lernte. Ab 2004 assistierte sie bei seinen Workshops, dabei entdeckte sie ihre Freude am Unterrichten. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zur Mechanikerin für Kunststoff und Kautschuk begann sie im Jahr 2000 an der Schauspielschule „Ernst-Busch“ in Berlin mit dem Studium des Figurentheaters. Seit 2002 studierte sie an der „Hochschule für Musik und Darstellende Kunst“ in Stuttgart. Ihr Diplom machte sie im Oktober 2004. Seitdem arbeitet sie als Darstellerin und Figurenspielerin, Figurenbauerin, Dozentin und Regisseurin im nationalen und internationalen Kontext. Ihr Spezialgebiet ist die Fadenmarionette im Bau und Spiel und das Erkunden des Raumes mit allem was an Fäden hängen kann. Seit 2020 forscht sie im Bereich Figurentheater und Robotik.

 

 

Weitere Angebote

Rahmenprogramm mit Kurzfilm-Präsentationen
Dienstag, 31. Oktober 2023, 19.00 – 20.00 Uhr

 

Der charmante Gong – Einblicke in die Werkstattarbeiten
Mittwoch, 01. November 2023, 19.00 – 20.00 Uhr

 

Wer Interesse hat und sich anmelden möchte, findet hier weitere Informationen.